Alice Oseman // Heartstopper IIII

Meine Meinung:

Nun mir hat dieser Band wieder um einiges mehr gefallen als der vorherige Band. Ich denke, das liegt vor allem daran, dass es wieder mehr um Nick und Charlie ging. Obwohl dieses Mal nicht ihre Beziehung, sondern eher wie schon erwähnt die Gesundheit von Charlie im Zentrum stand. Ich kenne mich ehrlich gesagt nicht wirklich aus in diesem Bereich. Lustig irgendwie, weil ich in solch einer Umgebung, also einer Umgebung voller Menschen mit mentalen Störungen aufgewachsen bin. Ich muss dazu vielleicht auch noch erwähnen, dass man in meiner Kultur/ Umgebung als schwach bezeichnet wurde, wenn man seine mentale Gesundheit ansprach. Ich dachte dazu auch noch oft, dass Menschen mit dieser Art von Krankheit, also Selbstverletzung, Essstörung etc. dies irgendwie vortäuschen, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Klar wusste ich auch, dass es viele gibt, die wirklich darunter leiden, doch mit der Zeit wurde es ja irgendwie zu einem Trend und verlor somit an Ernsthaftigkeit. Als ich jedoch älter wurde, habe ich langsam gelernt, den unterschied zwischen den Vortäuschern und den wahren Erkrankten zu erkennen. Ich habe auch erkannt, weshalb Menschen beispielsweise an einer Essstörung leiden. Denn oft ist der Grund, weshalb diese Menschen nichts essen, nicht der, dass sie dünn sein wollen. Sondern weil das einfach ein Symptom ist, das sie von einer anderen Krankheit erhalten haben. Wie beispielsweise in diesem Buch sehr gut beschreiben. Charlie hat Angst loszulassen und möchte irgendeine Art von Kontrolle haben. Also seinen Kontrollzwang ist seine primäre Krankheit und daraus resultierte dann eine Essstörung. Ich weiss, ich habe es komisch erklärt. Doch eigentlich möchte ich nur sagen, dass dieses Thema um einiges komplexer ist, als viele denken. Und es hat nichts mit der Stärke von einem Menschen zu tun!

Ich finde, in diesem Buch wurde dieses Thema auf eine sehr schöne und einfache Art erklärt. Ich fand auch toll zu sehen, wie Angehörige unter so etwas auch leiden können. Nick beispielsweise tat mir oft sehr leid, denn zu Beginn dachte er ja, dass es seine Aufgabe ist, ihn wieder gesund zu pflegen. Ich fand es dann schön dargestellt, wie Nicks Mutter ihm genau das Gegenteil bewies und ihm auch dabei half, durch diese schwierige Zeit zu gehen. Da merkt man auch mal wieder, wie wichtig eine unterstützende Mutter oder Vater für ein Kind sein kann. Charlies Eltern sind da nicht so vorbildlich, doch vielleicht realistischer als Nicks Mutter.