Carissa Broadbent // Crowns of Nyaxia II

Meine Meinung:

Wie schon bei Band 1 habe ich nun hier bei Band 2 auch wieder das Gefühl, dass ich niemals die richtigen Worte finden werde, um zu beschreiben, wie gut ich dieses Buch gefunden habe. Es war bahnbrechend gut und hat meinen Erwartungen fast schon übertroffen. Nun beginnen wir einmal mit dem Plot. Der war natürlich hervorragend gut, obwohl ich zugeben muss, dass ich zu beginn etwas Schwierigkeiten hatte. Keine schwerwiegenden Schwierigkeiten, eher Unstimmigkeiten mit den Protagonisten. Aufgrund des Streites zwischen den beiden haben sich die Protagonistin natürlich etwas verändert und ich brauchte einfach einen kurzen Moment, um mich daran zu gewöhnen. Später mehr dazu. Ich würde behaupten, ab 25 % des Buches war ich komplett in der Geschichte drin und kam auch wieder komplett mit den Charakteren klar. Ich mochte den Verlauf der Geschichte. Es war nie langweilig. Ich mochte auch sehr, dass in diesem Buch mehr auf die Emotionen und Gedankenzüge der Protagonisten eingegangen wurde. Durch dieses Buch konnte ich wirklich beide Charaktere sehr gut kennenlernen. Auch der Schreibstil von Carissa Broadbents war wieder unfassbar. Ich habe das Gefühl, dass ihr Schreibstil von Buch zu Buch immer besser wird. (Wie auch immer das möglich ist) Ich liebte so viele Zitate, Dialoge und allgemeine Sätze, die sie geschrieben hat. Auch wie sie traurige Momente beschreiben kann, ist wirklich eine für sich Kunst.

– Strange, that these Marks supposedly branded us as innate enemies. And yet, they were obvious mates to each other. –

Was ich auch noch sehr gut an dem Plot gefunden habe, war natürlich die ganze Welt, die sie aufgebaut hat und diese auch während des Verlaufs des Buches langsam erklärt hat. Auch ohne Glossar hätte ich alles sehr gut verstehen können. Neben dem fand ich auch toll, dass wirklich nichts vorhersehbar gewesen ist. Vor allem gegen Ende hat man doch normalerweise immer so eine Vorahnung, doch dieses Mal hatte ich wirklich keinen Ahnung.

– Where are you ? –

Nun zu den Charakteren. Oraya ist eine unfassbar starke und intelligente Protagonistin, mit der ich mich auch sehr gut identifizieren kann. Zu Beginn des Buches merkt man stark, wie sie unter den Auswirkungen der geschehenen Ereignisse leidet. Es war etwas schwer für mich, sie auf diese Art zu verstehen, denn man lernt sie im Band 1 als eine unfassbar ehrgeizige und kampffreudige Protagonistin kennen und nun sieht man in diesem Buch, wie sie einfach aufgegeben hat. Ich dachte, dass sie durch ihre Wut vielleicht angetrieben wird, um irgendetwas zu erzielen. Doch sie hatte keine Ziele vor Augen und es fühlte sich auch so an, als wäre ihr alles egal. Als ich dies gelesen habe, konnte ich sie nicht mehr ganz verstehen. Doch im Verlaufe des Buches habe ich dann schnell erkannt, dass ihr Verhalten zu Beginn des Buches komplett natürlich und menschlich war. Ich fand schön mit anzusehen, wie sie langsam wieder einen Kampfgeist entwickelte. Auch ihren inneren Kampf, der ja hauptsächlich um die Beziehung zwischen ihr und ihrem Vater war, fand ich interessant. Man merkt wirklich während des gesamten Buches, das sie sich immer weiterentwickelt. Auch im Bezug zu Raihn hat sie meiner Meinung nach sehr gut gehandelt. Ich fand es allgemein schön mit anzusehen, wie die beiden wieder langsam zueinanderfinden. Ich denke aufgrund ihres reifen Handelns und auch weil sie sich selbst immer wieder hinterfragt bzw. reflektiert und sich dabei immer mehr weiterentwickelt, gehört sie definitiv zu einer meiner Lieblingsprotagonisten.

« And they just get to die?» I spat.

« They just get to escape the consequences ? »

Raihn gehört natürlich auch zu meinen Lieblingsprotagonisten. Wie auch bei Oraya hatte ich auch bei ihm zu beginn meine Probleme. Er hat sehr viel für eine grössere Sache geopfert im Band 1. Er hatte Ziele, die er erreicht hat und wollte für sein Volk kämpfen, doch auch er hatte zu Beginn nicht wirklich den Eindruck hinterlassen, dass er wirklich kämpfen möchte. Anders als Oraya hat er sich ja dazu entschieden, diesen Weg einzuschlagen. Dafür habe ich ihn nebenbei auch sehr respektiert, denn er hat sein eigenes Wohl hinter dem Wohl seines Volkes gestellt. Doch trotzdem fühlte es sich zu Beginn so an, als wäre er nicht wirklich bei der Sache. Als wäre sein einziges Ziel nun die Gunst von Oraya zurückzubekommen. Daran ist nichts Verwerfliches, doch da frage ich mich, weshalb er überhaupt diesen Weg eingeschlagen hat. Im Band 1 wirkt er auf mich wie ein zielstrebiger, selbstbewusster und starker Mensch. Doch zu Beginn des zweiten Bandes wirkte er auf mich etwas verloren, was mich irritiert hat. Doch auch hier macht es rückblickend wieder Sinn. Auch die Rückblenden haben sehr geholfen, ihn als Charakter besser zu verstehen. Im Verlauf der Geschichte erhält er all seine guten Eigenschaften wieder zurück und wird sogar stärker. Sein Werdegang war ja auch alles andere als einfach, deshalb war es umso schöner mit an zu sehen, wie er seine Dämonen bekämpft. Sein kompletter Weg von Anfang bis Ende war toll zu lesen. Vor allem, weil man gegen Ende richtig gemerkt hat, wie er seinen eigenen Weg gefunden hat. Wie er sich selbst wieder gefunden hat. Wie schon erwähnt gehört er zu meinen Favoriten, denn auch er ist unheimlich reif und reflektiert und kann auch eingestehen, wenn er etwas verbockt hat.

« I am the Nightborn King» I said, voice low and deadly.

«Do you think I’m going to beg for your respect? I dont need your respect. Your fear will do. Bow »

Mische fand ich auch ein sehr interessanter Charakter. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es in den in den nächsten zwei Bändern um sie geht. Darauf freue ich mich schon sehr. Vale und Lilith fand ich auch sehr erfrischend. Alle anderen Charaktere waren auch total passend für die Geschichte.

– Of courese it was love.

What else could it be, for someone to see that much of you? To see so much beauty in the parts of someone that they hate in themselves? –

Nun noch kurz zu der Beziehung der zwei Protagonisten. Diese Beziehung wurde so unfassbar gut beschrieben. Ich finde ehrlich keine Worte dafür. Ich bin ja nicht wirklich ein grosser Fan von Enemies to lovers to enemies, doch ich finde in dieser Reihe wurde das perfekt gemacht. Denn durch den Streit waren die beiden wie gezwungen, sich richtig kennenzulernen und es hat ehrlich die Bindung zwischen den beiden extrem gestärkt. Was ich auch besonders schön an deren Beziehung gefunden habe, war das die beiden immer gleich stark waren. In vielen Bücher ist entweder der Mann viel mächtiger als die Frau oder umgekehrt. In diesem Buch sind sie sich exakt ebenbürtig, was ich sehr toll finde. Auch dieses Coriatis Konzept finde ich sehr toll, den anders als bei all diesen seelenverwandten Zeugs, können die Personen selbst aus freien Stücken entscheiden, ob sie mit dieser Person verbunden sein möchten oder nicht. Genau weil die beiden Protagonisten sich füreinander entschieden haben, finde ich sie so unfassbar süss. Ich liebe dieses Paar extrem fest und hoffe sehr, dass sie in den nächsten Bändern auch noch vorkommen werden.

– Hell, maybe the love scared me even more.

To give someone that much of yourself. To give someone the power to destroy you. –