Holly Black // Elfenkrone I
Klappentext:
»Natürlich möchte ich wie sie sein. Sie sind unsterblich. Cardan ist der Schönste von allen. Und ich hasse ihn mehr als den Rest.Ich hasse ihn so sehr, dass ich manchmal kaum Luft bekomme, wenn ich ihn ansehe…« Jude ist sieben, als ihre Eltern ermordet werden und sie gemeinsam mit ihren Schwestern an den Hof des Elfenkönigs verschleppt wird. Zehn Jahre später hat Jude nur ein Ziel vor Augen: dazuzugehören, um jeden Preis. Doch die meisten Elfen verachten Sterbliche wie sie. Ihr erbittertster Widersacher: Prinz Cardan, der jüngste und unberechenbarste Sohn des Elfenkönigs. Doch gerade ihm muss Jude die Stirn bieten, wenn sie am Hof überleben will …
Originaltitel | Folk of the Air #1 – The Cruel Prince |
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Seitenzahl | 448 |
Altersempfehlung | ab 14 – 99 Jahre |
Erscheinungsdatum | 19.11.2018 |
Sprache | Deutsch/ Englisch |
ISBN | 978-3-570-16526-3 |
Verlag | Cbj |
Zusammenfassung:
Die Geschichte spielt in einer Welt statt, in der es ein Elfenreich gibt und gleich daneben auch ein Menschenreich. Die drei Geschwister Jude, Taryn und Vivi wurden, als sie sehr klein waren, ins Elfenreich entführt und wuchsen dort auf. Da Jude und Taryn Menschen sind, werden sie in der Schule andauernd von den adligen Elfen gehänselt. Der schlimmste von allen ist Prinz Cardan. Anders als Taryn ist es Jude nicht möglich, all die schrecklichen Dinge, die ihnen angetan werden, einfach zu ignorieren. Deshalb beschliesst sie, sich gegen all ihre Mobber zu stellen. Dass dies ein grosser Fehler ist, erfährt sie erst, wenn es zu spät ist.
Meine Meinung:
Ich beginne einmal mit all den guten Sachen in diesem Buch, denn mir ist aufgefallen, dass ich immer mit den schlechten Dingen beginne und die guten einfach am Schluss vergesse noch zu erwähnen. Nun, man muss gestehen, dass die Autorin einen wirklich an der Nase rumgeführt hat. Im zweiten Teil des Buches war der Plottwist wirklich gut. Allgemein das Ende hat das ganze Buch wieder zum Leben erweckt. Es wurde sehr spannend und ich konnte das Buch auch wirklich nicht mehr weglegen. Ein Hauptfaktor, warum es so gut wurde, ist wahrscheinlich Cardan. Den am Schluss hat man mehr von ihm erfahren. Cardan ist ein Elf, der einfach nur eine Pause haben möchte. Ich kann zwar noch immer nicht ganz nachvollziehen, weshalb er Jude gehänselt hat, doch ich bin zuversichtlich, dass im zweiten Band mehr davon berichtet wird. Neben Cardan und dem gelungenen Plottwist fand ich auch die Idee, das Buch in zwei Teile aufzuteilen, wirklich gut. Den der zweite Teil war im Gegensatz zum Ersten wirklich um einiges besser und auch der Schreibstil wurde besser. Was ich auch noch erwähnen muss, ist, dass mir die Welt, die die Autorin erschaffen hat, sehr gefallen hat. Auch die Elfen mit all ihren Bräuchen usw. fand ich hoch interessant und auch das sie nicht lügen können, war zwar nichts Neues, doch ein Satz hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht.
«Das Leben eines Sterblichen besteht aus ewigem Vorgaukeln. Wenn ihr euch nicht selbst belügen könntet, würdet ihr euch in euerem Elend die Kehlen durchschneiden»
So nun zu den negativen Dingen. Vorab muss ich vielleicht noch erwähnen, dass mir das Buch nicht so gut gefallen hat wie erwartet. Nun, ich bin mit sehr grossen Erwartungen an dieses Buch herangegangen, denn ich habe von mehreren Booktuber gehört, dass dieses Buch der Wahnsinn sei. Ich verstehe es überhaupt nicht. Ungelogen die ersten 250 Seiten waren einfach nur tot langweilig. Ich mochte überhaupt niemanden ausser vielleicht Vivi (aber auch nur weil sie die einzige war, die so halbwegs realistisch gehandelt hat) alle anderen waren einfach nur komisch. Erst ab Seite 250/ 300 wurde es spannender.
Also fangen wir doch einmal mit dem Schreibstil an, den ich glaube das war mein Hauptproblem. Ich wurde einfach nicht warm mit ihrer Art. Sie hat die Dinge überhaupt nicht beschrieben und vor allem im ersten Teil wurden alle Aktionen zu schnell beschrieben. Zum Beispiel Jude und Lockes erster Kuss oder auch nur wie sie sich näher kamen, wurde überhaupt nicht beschrieben. Somit war für mir die Beziehung zwischen diesen Beiden einfach nur unvorstellbar und auch nicht glaubwürdig. Auch all diese schrecklichen Dinge, die passiert sind, wurde überhaupt nicht richtig beschrieben. Es war einfach Aktion auf Aktion auf Aktion ohne Erwähnung von Gefühlen oder Sonstiges. Im zweiten Teil war es dann schon besser, denn sie hat dann auch angefangen, die Gedankenzüge von Jude zu beschreiben, was sehr geholfen hat, Jude besser zu verstehen. Ich denke allerdings nicht, das die Autorin generell schlecht ist, auf keine Fall. Der Schreibstil hat mir einfach überhaupt nicht zugesprochen, weil ich mir anderes gewöhnt bin. Nun zur Protagonistin Jude. Ich verstehe Jude einfach überhaupt nicht. Manchmal handelt sie sehr erwachsen und überlegt und dann im nächsten Moment wieder extrem egoistisch und kindisch. Meine Frage ist und war auch während dem lesen immer nur die ein, wem gilt ihre Loyalität. Sie betrügt und belügt ihre Geschwister und Madoc. Freunde hat sie keine. Alles, was ihr wichtig ist, ist Rache und Macht. Es ist schön, einmal eine Protagonistin zu haben, die auch selbst zu gibt, dass etwas mit ihr falsch ist, dennoch war sie sehr anstrengend. Sie ist mir einfach so unsympathisch und ehrlich gesagt wurde ich auch überhaupt nicht schlau aus ihr.
Ich könnte noch so viel mehr über dieses Buch sagen, was mir nicht gefallen hat, doch ich denke, das reicht mal für den Moment. Ich meine, auch wenn ich dieses Buch wirklich nicht gut fand, möchte ich dennoch wissen, wie es weiter geht. Ich freue mich sogar auf die nächsten Bücher. Was ja bedeutet, das es doch nicht so schlecht war.
Fazit:
Das Buch hat mich enttäuscht. Ich konnte bis auf Cardan überhaupt niemanden richtig leiden und wie auch schon erwähnt, wurde ich überhaupt nicht warm mit Jude. Neben all dem Negativen fand ich die Geschichte an sich schon spannend und auch das Ende war sehr unerwartet. Genau deshalb freue ich mich auch auf die weiteren Teile.
Permsky Kray, дорогой человек
«Vor allem hasse ich dich, weil ich an dich denke. Häufig. Es ekelt mich an und ich kann nicht damit aufhören.»
Ich bin so geschockt, dass ich kein Wort herausbringe.
«Vielleicht solltest du mich doch lieber erschiessen.» sagt er.
1. Reread:
Ich habe soeben meine alte Rezension zu diesem Buch durchgelesen und muss gestehen, dass ich nach dem Reread eine fast komplett andere Meinung zu diesem Buch habe. Als ich das erste Mal dieses Buch gelesen habe, fand ich vor allem der Schreibstil und auch die Protagonistin sehr problematisch. Nun muss ich gestehen, dass mir der sehr poetische Schreibstil sehr gefallen hat. Man muss vielleicht noch anmerken, dass ich das Buch in der Originalsprache, also auf Englisch gelesen habe. Vielleicht liegt es daran, auf jeden Fall hatte ich keine Schwierigkeiten mit dem Schreibstil und fand ihn sogar an vielen Stellen sehr poetisch und passend für die Geschichte. Auch die Protagonistin konnte mich nun mehr von sich überzeugen. Ich kann noch immer nachvollziehen, weshalb ich sie früher unsympathisch fand. Auf den ersten Blick hat sie nun mal eine eher unsympathische Wirkung auf andere. Doch wenn man anfängt zu hinterfragen, weshalb sie so handelt, wie sie nun mal handelt, merkt man sehr schnell, dass ihre Handlungen dennoch Sinn ergeben. Auf eine Art empfindet man auch etwas Mitleid, weil sie so sehr nach Anerkennung strebt und einen ständigen inneren Kampf mit sich selbst führt. Ich find Jude ein hoch interessanter Charakter. Ich fand auch die Beziehung mit Cardan sehr unterhaltsam und auch nachvollziehbar. Zudem fand ich auch ihre Beziehung mit Madoc interessant.
Im Allgemeinen fand ich die gesamte Geschichte verglichen zu meinem ersten Lesedurchgang um einiges nachvollziehbarer und unterhaltsamer. Ich denke, Hauptfaktor dafür ist, dass ich älter geworden bin und nicht mehr so schnell gelangweilt werde.
Permsky Kray, дорогой человек
– If I don’t try too hard today, at least I never know if I would have been good enough. –
4/5 (21.11.2023)