Buch

Lynette Noni // Prison Healer II

Klappentext:

Sie ist eine Kämpferin. Doch was, wenn sie auf der falschen Seite steht?

Endlich ist Kiva frei. Zusammen mit Jaren hat sie es aus dem brutalen Gefängnis Zalindov nach Vallenia geschafft. Doch keiner ahnt, wer Kiva wirklich ist. Und dass sie als Spionin die Königsfamilie im Auge behalten soll. Auf ihrer Mission gerät Kiva allerdings zunehmend zwischen die Fronten. Schliesslich muss sie sich entscheiden, auf welcher Seite sie wirklich steht …

Buchinformationen:

OriginaltitelThe Gilded Cage
Seitenzahl528
Altersempfehlungab 14 – 99 Jahre
Erscheinungsdatum14.09.2022
SpracheDeutsch
ISBN978-3-7432-1205-3
VerlagLoewe Jugendbücher

Zusammenfassung:

Die Geschichte von Kiva geht weiter. Kiva und ihre Freunde sind nach dem Ausbruch von dem Gefängnis erfolgreich bei Jaren’s Zuhause angekommen. Kiva und auch Tipp gewöhnen sich schnell in ihr neues Leben ein. Doch während Tipp unendlich froh und dankbar dafür ist, nun im Palast leben zu dürfen und einen neuen Freund gewonnen zu haben, lebt Kiva noch immer ein Doppelleben. Ihre wahre Identität behält sie immer noch für sich und arbeitet auch aktiv mit ihren Geschwistern zusammen, die aktuellen Königsfamilie zu stürzen. Also die Familie zu stürzen, die Kiva mit offenen Armen begrüsst hat. Doch desto mehr Kiva, die Königsfamilie kennenlernt, desto weniger Hoffnung und Glauben hat sie an die Mission ihrer eigenen Familie. Zudem erfährt sie auch einige Dinge über ihre Familie, die sie an alles, was sie jemals geglaubt hat, zweifeln lässt.

Meine Meinung:

Wär hätte gedacht, dass ich diese Reihe so schnell fortsetzen werde. Ich habe den ersten Band im Februar gelesen und war eigentlich ganz zufrieden damit. Mir war jedoch zu dem Zeitpunkt ziemlich klar, dass ich die Reihe erst einmal pausieren werde, da sie unter anderem einfach etwas zu Young Adult für mich war. Dieses Problem war auch bei dem zweiten Band sehr spürbar, doch aus irgendeinem Grund bin ich im Moment einfach in einer Young Adult Phase. Der Plot war wie auch schon im ersten Band ziemlich langsam vorangegangen. Ich habe grundsätzlich kein Problem mit langsamen Plots, wenn man stattdessen mehr über die Charaktere erfährt. Dies war leider überhaupt nicht der Fall. Ich hatte in diesem Buch mehr das Gefühl, dass mir alle Charaktere entfremdet sind, da man nicht wirklich viel mehr über sie erfahren hat. Wie schon erwähnt, war da aber auch nicht wirklich ein spannender Plot, der diese Lücke ausgleichen konnte. Alles wurde extrem langsam und zu ausführlich beschrieben. Ich bin mir sicher, dass dieses Buch auch gut funktioniert hätte, wenn man 100 Seiten durchgestrichen hätte.

Neben dem bin ich auch grundsätzlich kein Fan von dem Doppelleben/ Betrayal-Trope. Ich finde es einfach extrem anstrengend, weil wir als Leser ja bereits wissen, wie die Sache ausgehen wird. Zudem ist dieser Trope auch sehr wiederholungsanfällig. Zum Beispiel wurde bis kurz vor Ende des Buches in jedem (wirklich jedem) Kapitel erwähnt, wie sehr sich die Protagonistin ein eigenes Leben wünscht, jedoch sie durch die Mission ihrer Familie sich selbst das nicht erlauben kann. Oder auch ihre Schuldgefühle gegenüber der Königsfamilie mussten auch ständig erwähnt werden. Dieser Trope zwingt ja praktisch die Protagonistin dazu, dämlich zu handeln, weil dieser Trope selbst dämlich ist. Was ich allerdings gut an dem Plot fand, war, dass er immer eine gewisse Spannung aufrecht erhalten konnte. Auch wenn alles im Schneckentempo erzählt wurde und ich eigentlich bereits ab Seite 10 wusste, wie die ganze Sache endet, wollte ich dennoch immer wissen, wie es weiter geht.

Nun zu den Charakteren, die alle samt für mich anstrengend waren und nicht wirklich sympathisch. Jeden einzelnen Charakter wollte ich im Verlaufe des Buches mindestens einmal an die Wand klatschen. Beginnen wir mit dem mit Abstand nervigsten Charakter, die Protagonistin. Kiva war schon seit Seite 1 unfassbar anstrengend. Ich konnte ihre Handlungen bis zum Ende nicht wirklich nachvollziehen. Ich fand, sie handelte durchgehend sehr unüberlegt und auch enorm naiv. Dadurch, dass sie sich nie wirklich auf eine Seite stellen konnte, hat sie automatisch beide Seiten enorm geschadet. Dies hat sie leider erst am Ende realisiert und musste dafür auch die darauffolgenden Konsequenzen tragen. Während ich dieses Buch gelesen habe, habe ich mir immer gewünscht, dass sie irgendeine Art von Realitätsklatsche erhält. Denn ihre Handlungen waren unnormal naiv und egoistisch. Als ich das Buch beendet habe und sie die verdiente Realitätsklatsche erhalten hat, hatte ich jedoch etwas Mitleid mit ihr. Ich musste mir wieder in Erinnerung rufen, dass Kiva erst 17 Jahre alt ist und 10 Jahre davon in einem Gefängnis verbracht hat. Natürlich wird sie ohne viel nachzudenken ihrer Familie helfen. Aus diesem Grund kann ich zu einem gewissen Grand ihre Handlungen akzeptieren, dennoch bin ich davon überzeugt, dass Kiva nicht extrem intelligent ist. Zu oft hat sie offensichtliche Fakten und Wahrheiten ignoriert. Ich hoffe sehr, dass sie aus ihren Fehlern lernt und eine extrem grosse Charakterentwicklung im finalen Band durchlebt.

Jaren war wie auch schon im vorherigen Band sehr unnahbar. Er wirkt für mich nicht wirklich wie ein vollständiger Charakter. Er ist zu perfekt, zu freundlich und vor allem zu unrealistisch. Sein ganzer Charakter besteht daraus, der perfekte Freund für Kiva zu sein. Er macht nie irgendeinen Fehler. Er ist, wie schon gesagt perfekt, was in etwas unsympathisch macht. Die Beziehung zwischen Kiva und Jaren war genauso unrealistisch bzw. kann ich noch immer die Bindung zwischen den beiden nicht wirklich spüren. Das Gute ist, dass die Romanze in diesem Buch nur einen kleinen Teil beinhaltet. Alle anderen Charaktere waren ganz in Ordnung. Tipp tat mir unendlich leid. Ich hoffe sehr, dass Kiva im nächsten Band mehr Rücksicht auf ihn nehmen wird. Neben dem fand ich die Schwester von Kiva überraschenderweise sehr interessant. Sie ist mit Abstand die intelligenteste von all den Charakteren in dieser Reihe bis jetzt.

Fazit:

Leider wurde diese Rezension wieder etwas zu negativ. Nun, obwohl ich den Plot nicht wirklich ausstehen konnte, war es dennoch immer irgendwie spannend. Und auch wenn die Charaktere mich nicht wirklich überzeugen konnten, hatte ich dennoch viel spass dabei, mich über sie aufzuregen. Ich fand auch den Schreibstil ganz in Ordnung, klar war er etwas zu ausschweifend, dennoch konnte er mich überzeugen. Nicht zu vergessen, dass Ende war natürlich wieder ein grosser Erfolg. Ich bin schon sehr gespannt auf den dritten Band und hoffe natürlich, dass er mich mehr überzeugen kann.

Oneheart & reidenshi, distorted memories

« Wer zu viel vertraut, wird leicht verraten »

2.5/5

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