Buch

Lynette Noni // Prison Healer III

Klappentext:

Kivas Leben liegt in Schutt und Asche. Nach jener verhängnisvollen Nacht im Palast ist sie zurück in Zalindov. Viel schlimmer jedoch: Jaren weiss nun, wer sie wirklich ist – und dass sie ihn hintergangen hat. Wozu also noch kämpfen? Doch ehe Kiva aufgeben kann, befindet sie sich wieder in einem gefährlichen Strudel aus Intrigen. Und ausgerechnet sie soll Evalons einzige Chance auf Rettung sein …

Buchinformationen:

OriginaltitelThe Blood Traitor
Seitenzahl528
Altersempfehlungab 14 – 99 Jahre
Erscheinungsdatum08.03.2023
SpracheDeutsch
ISBN978-3-7432-1351-7
VerlagLoewe Jugendbücher

Zusammenfassung:

Kiva ist wieder zurück in Zalindov. Doch im Gegensatz zu früher leidet sie nun in Zalindov unter schrecklichen Schmerzen und Schuldgefühlen. Da hilft es auch nicht, dass sie nun auch nicht mehr in der Krankenstation, sondern in den Tunneln arbeiten muss. Die Tunneln, in denen ausnahmslos alle Arbeiter innerhalb einem Jahr sterben. Der Gedanke zu Sterben müsste sie eigentlich extrem einschüchtern, doch seit den Ereignissen im Palast hat sie das Gefühl, dass sie genau dies verdient hätte.

Meine Meinung:

Die Geschichte hatte gute Momente, doch leider auch schlechte. Der Anfang war unfassbar spannend. Ich mochte es sehr, dass die Geschichte im vergleich zu den anderen Teilen sehr düster und charakterbezogen begann. Wir erhielten einen tiefen Einblick in Kivas Gedanken und das war unfassbar interessant. Themen wie Selbsthass, Depression, Sucht und Suizid wurden auf eine sehr gute Art aufgegriffen. Durch den sehr guten Schreibstil konnte man sich extrem gut in die Lage von Kiva hineinversetzen und litt auf eine Art auch mit ihr. Ab der Mitte wurde das Buch für mich zunehmend langweiliger. Zum einen deshalb, weil die Düsternis verloren ging. Ich hätte mir so sehr gewünscht, dass die Charaktere Kiva nicht ohne einer guten Begründung verziehen hätten. Versteht mich nicht falsch, ich bin natürlich immer für verzeihen, doch Kivas Verrat war schwerwiegend und auch wenn sie nicht vorsätzlich ihren Freunden schaden wollte, hat sie es dennoch getan. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass die betroffenen Charaktere, bevor sie Kiva verziehen hätten, mehr mit ihr geredet hätten. Vor allem bei Jaren habe ich gehofft, dass die beiden sich schon wieder versöhnen, doch am Ende nicht zusammen kommen sondern Freunde blieben. Nach so einem Verrat der Kiva begannen hat, kann ich einfach nicht nachvollziehen, weshalb Jaren sie als Partnerin zurückhaben möchte. Vertrauen ist der Schlüssel für eine gute Beziehung und bis zum Ende hat Kiva meiner Meinung nach dieses Vertrauen nicht wieder vollständig herstellen können.

Ich vermute ein Grund weshalb es keine nähren Gespräch zwischen den Charakteren gab, war der, dass ab der Mitte der Fokus mehr auf dem Plot anstelle der Charaktere lag. Wie viele vielleicht wissen, bin ich eher ein Fan von Charakterorientierten Büchern. Ich habe grundsätzlich aber kein Problem damit, wenn der Fokus mehr auf den Handlungen liegt, solange die Handlungen auch spannend ist. Genau darin lag das Problem bei diesem und auch eigentlich bei all den anderen Büchern dieser Reihe. Der Plot war leider sehr unnötig in die Länge gezogen worden. Es geschahen Ereignisse nach Ereignisse, die alle unfassbar langweilig waren. Ihre Mission mit den Ringen war unfassbar unnötig und auch vorhersehbar. Das am Ende die Ringe dann doch nicht die Lösung waren, war mir von Anfang an klar. Man hätte diesen Teil eigentlich komplett streichen können und den Fokus lieber mehr auf die Charaktere und deren Training legen sollen. Das Ende der Geschichte war wiederum wieder etwas spannender. Ich fand auch toll, dass Kiva und ihre Schwester beide ihre Kräfte verloren haben. Ich bin grundsätzlich kein grosser Fan von Heilungskräften, denn Personen, die solche Kräfte besitzen, können somit über Leben und Tod bestimmen. Niemand sollte in dieser Lage sein dürfen. Zusammenfassend fand ich den Plot am Anfang unfassbar gut, gegen Mitte bis Ende wurde es extrem langweilig und ganz zum Schluss wurde es wieder spannender.

Nun zu den Charakteren. Wie bereits bekannt war ich nie ein Fan von Kiva, doch in diesem finalen Band hat sie mich wirklich überrascht. Vor allem am Anfang habe ich sehr mit ihr mitgelitten und ihre Gedankenzüge komplett verstehen können. Ich mochte sehr, wie sie ihre eigenen Fehler einsehen konnte und auch stetig versucht hat, diese wieder gut zu machen. Auch wenn alle ihr unfassbar schnell verziehen haben, hat Kiva selbst sich nie wirklich verzeihen können und dass finde ich sehr sympathisch und realistisch. Für mich hat sie in diesem Buch sehr reif und stets überlegt gehandelt. Am Ende, als sie ihre Kräfte für Jaren aufgegeben hat, konnte sie mich komplett von sich überzeugen. Ich fand auch ihre Freundschaft mit Cresta sehr toll. Ich habe das Gefühl, dass Cresta einer der Gründe dafür ist, weshalb Kiva so sympathisch in diesem Buch war. Cresta hat ihr immer stets die harte Wahrheit mitgeteilt. Aus diesem Grund gehört Cresta und auch Kiva zu meinen Lieblingscharakteren.

« Du hast zugelassen, dass ich mich in eine Lüge verliebe. »

Jaren konnte mich teilweise auch sehr überzeugen. Ich mochte seine Denkweise, während er Kiva nicht verzeihen konnte, sehr. Seine kleinen Ansprachen fand ich auch sehr erfrischend und realistisch. Was ich allerdings, wie schon erwähnt nicht verstehen kann bzw. nicht realistisch finde, ist, weshalb die Jaren und Kiva wieder zusammen sind. Nun gut, auch wenn ich es nicht verstehen kann, muss ich zugeben, dass die beiden wirklich süss sind. Jaren ist ein Charakter, der mir bei allen Büchern in dieser Reihe immer etwas zu kurz vorkam. Vor allem nun im letzten Band hätte ich unfassbar gerne aus seiner Perspektive gelesen. Ich hätte so gern mehr darüber erfahren, wie er sein ganzes Trauma überwältigen konnte. Allgemein wurde sein Trauma bei allen Büchern aber schon vorwiegend im letzten Teil leider ständig heruntergespielt und kaum angesprochen.

Der mit Abstand schlechteste Charakter in diesem Buch war für mich Caldon. Seine Illoyalität gegenüber so ziemlich jedem fand ich unausstehlich. Vor allem gegenüber Jaren, der ja anscheinend sein bester Freund ist, war er unfassbar unfair. Er hat sich stets auf die Seite von Kiva gestellt, ohne wirklichen Grund und dazu hatte er auch noch die Frechheit, Jaren’s Verhalten gegenüber Kiva zu kritisieren. So ziemlich immer, wenn Caldon vorkam, was leider ständig war, musste ich die Augen verdrehen. Charaktere, die Charakterzüge besitzen wie Caldon, kann ich nicht ausstehen. Alle anderen Charaktere waren in Ordnung. Nicht wirklich auffällig toll, allerdings auch nicht auffällig nervig.

Fazit:

Mein Hauptproblem bei diesem Buch war einfach die Länge. Man hätte es um 100 Seiten kürzen können und es wäre eventuell ein Highlight geworden. Der Anfang war unfassbar spannend und brachte einem zum Nachdenken und das Ende war sehr gut geschrieben worden, obwohl es etwas vorhersehbar war. Der mittlere Teil war leider einfach unfassbar langweilig und langatmig. Neben dem mochte ich Caldon, der vor allem im mittleren Teil vorkam, leider überhaupt nicht. Dafür konnten mich Kiva und Cresta überraschenderweise sehr überzeugen.

Frederic Bernard, Underwater Wonderscapes

« Die Vergangenheit lässt sich nicht mehr ändern.

Doch das heisst nicht, dass ich darüber nicht wütend sein kann. »

3/5

Reihenfazit:

Die gesamte Reihe ist in Ordnung. Es ist definitiv keine Reihe, die ich in naher Zukunft nochmals lesen werde, dennoch war es unterhaltsam und auch mal etwas anderes. Ich mochte sehr vieles an dieser Reihe, beispielsweise die Plottwists, die Charakterentwicklung von Kiva und auch den Schreibstil. Leider gab es auch Dinge, die mir weniger gefallen haben, wie beispielsweise die Langatmigkeit des Plots, die in allen drei Büchern vorkam. Wichtig ist auf jeden Fall, dass bevor man diese Reihe beginnt, sich einfach im Klaren sein muss, dass die Reihe sehr handlungsorientiert ist. Wenn man wie ich lieber Bücher hat, die mehr auf die Charaktere eingehen, dann ist diese Reihe vielleicht nicht optimal. Wenn man allerdings den Plot in Büchern wichtiger findet, dann ist diese Reihe definitiv was für einen. Neben dem bewegen sich alle Bücher im Bereich Young Adult. Wenn man diese beiden Dinge mag, dann kann ich diese Reihe denjenigen auf jeden Fall weiterempfehlen.

« Im Moment sollte ich mich besser auf das konzentrieren, was ich habe, statt auf das, was ich gerne hätte. »

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert