Buch

Madeline Miller // The Song of Achilles

Klappentext:

Greece in the age of heroes. Patroclus, an awkward young prince, has been exiled to the court of King Peleus and his perfect son Achilles. Despite their differences, Achilles befriends the shamed prince, and as they grow into young men skilled in the arts of war and medicine, their bond blossoms into something deeper – despite the displeasure of Achilles’s mother Thetis, a cruel sea goddess. But when word comes that Helen of Sparta has been kidnapped, Achilles must go to war in distant Troy and fulfill his destiny. Torn between love and fear for his friend, Patroclus goes with him, little knowing that the years that follow will test everything they hold dear.

Buchinformationen:

OriginaltitelThe Song of Achilles
Seitenzahl384
Altersempfehlungab 16 Jahre (Meine Meinung)
Erscheinungsdatum28.08.2012 (Special Edition 2021)
SpracheEnglisch / Deutsch
ISBN978-152-664-817-4
VerlagBloomsbury Publishing PLC

Zusammenfassung:

Patroklos wurde seit seiner Geburt von seinen Eltern besonders von seinem Vater verabscheut. Er war zu dünn, zu tollpatschig und vor allem nicht dazu fähig, jemals den Platz seines Vaters als König zu übernehmen. Aufgrund eines schrecklichen Vorfalls wird Patroklos enterbt und von seinem Königreich verbannt. Als neues Waisenkinde nimmt ihn König Peleus auf. Der Sohn von Peleus fällt Patroklos sofort aufgrund seines göttlichen Aussehens auf. Schnell entwickelt sich zwischen den beiden eine unzertrennliche Freundschaft. Im Laufe der Jahre verändert sich vieles, Gefühle entwickeln, sich, Kriege beginnen und eine Tragödie nach der anderen geschehen.

Meine Meinung:

Dieses Buch hat mich extrem fest berührt. Als ich das Buch beendet habe, konnte ich mit dem Weinen irgendwie nicht mehr aufhören. Auch jetzt kämpfe ich noch immer damit. Auch wenn man eigentlich schon sehr früh erkennen kann, wo die Geschichte hinführt, bricht es einem dennoch das Herz. Es hat meines auf jeden Fall gebrochen. Generell mag ich keine Tragödien, doch wer hätte bitte vorhersehen können, dass es dazu kommen würde. Nun, ich habe, bevor ich dieses Buch begonnen habe, nicht wirklich viel über dieses Buch recherchiert. Ich habe noch nicht einmal den Klappentext vollständig durchgelesen. Der einzige Grund, weshalb ich dieses Buch in die Hand genommen habe, war der, dass ich sehr viel über dieses Buch gehört habe. Ich habe auch Zitate auf verschiedenen Plattformen von dem Buch gesehen und gedacht, ja warum nicht, schauen wir doch einmal, ob es die ganze Aufmerksamkeit wert ist. Und ich kann schon vorab bestätigen, den Hype ist es auf jeden Fall wert!

« Niemandes Wert ist grösser als der des andern. »

« Zugegeben, dein Freund oder Bruder besitzt für dich einen grösseren Wert.

Doch der Fremde ist auch eines anderen Freund oder Bruder. Wer also ist wichtiger? »

Es ist gleich, wie man sich entscheidet, man liegt doch falsch.

Dieses Buch ist unfassbar gut. Zu Beginn hatte ich ein paar Schwierigkeiten mit dem Schreibstil, da er mich sehr an den Schreibstil von Büchern erinnert hat, die wir früher in der Schule gelesen haben. Doch exakt ab Seite 15 konnte mich das Buch komplett überzeugen. Der Plot in diesem Buch ist extrem spannend. Es gab ungelogen keine unnötigen Szenen. Ich habe dieses Buch aufgrund dessen innert einem Tag etwa durchgelesen. Vor allem der Anfang fand ich sehr interessant, weil man mitansehen konnten, wie sich die beiden ineinander verliebten. Es war so zuckersüss. Im Mittleren Teil ging es sehr um den Krieg, was ich interessant fand, doch nicht ganz so spannend wie der Beginn der Geschichte. Dieser Punkt ist auch gleichzeitig einer der beiden einzigen Kritikpunkte, die ich gegen dieses Buch habe. Ich persönlich finde Krieg leider nicht ganz so spannend und auch all diese kleineren Geschichten von der Vergangenheit, die immer wieder zwischen durch erwähnt wurden, fand ich auch nicht extrem spannend. Versteht mich bitte nicht falsch, mir ist bewusst, das diese Geschichten eine grosse Rolle im gesamten Plot spielen. Ich fand sie ab und an einfach etwas anstrengend zu lesen. Zum zweiten Kritikpunkt komme ich später. Abgesehen von all den Kriegsereignissen fand ich den mittleren Teil auch sehr gut. Das Ende konnte mich dann wieder komplett überzeugen. Wie schon erwähnt hatte es mir das Herz gebrochen.

– Zwei Schatten streben in hoffnungsloser, schwerer Düsternis aufeinander zu.

Ihre Hände berühren sich, und wie aus hundert zerbrochenen goldenen Urnen flutet helles Sonnenlicht. – 

Nun zu den Charakteren. Vorab möchte ich jedoch erwähnen, dass für mich die Charaktere etwas schwierig zu beurteilen sind, da sie so komplett anders sind wie all die Charaktere, von denen ich sonst normalerweise lese. In diesem Buch konnte ich die Handlungen und Gedankenzüge nicht immer nachvollziehen, da mir einfach generelles Grundwissen über diese Zeit und Mythologie fehlen. Es tönt vielleicht negativ, doch für mich hat dieser Fakt, dass die Charaktere nicht so erreichbar waren, es irgendwie noch spannender für mich gemacht. Dennoch ist dies ein weiterer kleiner Kritikpunkt von mir, denn ich persönlich mag es sehr, wenn die Charaktere erreichbar sind. Doch wie erwähnt war diese Unerreichbarkeit sehr passend für die Geschichte. Ich hoffe, das ergibt irgendwie Sinn.

– Der nie endender Schmerz der Liebe. –

Der Protagonist Patroklos, von dessen Perspektive das Buch geschrieben wurde, fand ich sehr toll. Ich mochte ihn wirklich sehr. Seine Zeit vor der Verbannung war sehr traurig. Es hat mich deshalb um so mehr gefreut, dass nach der Verbannung Achill in sein Leben getreten ist und er endlich fröhliche Momente in seinem Leben hatte. Achill wurde sozusagen zum Mittelpunkt seines Lebens. Auf der einen Seite ist es extrem süss, denn die beiden hatten wirklich eine extraordinäre Freundschaft. Es wirkte so als wären sie miteinander verbunden. Auf der anderen Seite auch etwas schade. Denn er lebte ständig im Schatten von ihm und stellte auch die Bedürfnisse von Achill immer vor seine eigenen. Bis zum Ende hat er sozusagen nur für Achill gelebt. Man hat gespürt, dass er seine Loyalität zu Achill gegen Ende leicht hinterfragt hat, doch seine extrem starke liebe zu ihm hat diese Zweifel dann wieder erstickt. Ich denke, wenn die Liebe einseitig gewesen wäre, dann wäre es für mich definitiv ein grosses Problem gewesen, doch Achill liebte Patroklos genauso sehr wie Patroklos Achill. Achill war genauso bereit, für ihn zu sterben und für Achill war Patroklos genauso der Mittelpunkt seines Lebens (neben seiner Ehre). Ich denke, viele halten Patroklos für schwach, naiv und unfähig, eigene Entscheidungen zu treffen, doch ich denke, dass er unfassbar stark ist. Nicht viele können von sich behaupten, dass sie für die Liebe sterben würden.

« Er hat mir nichts getan. »

Achill fand ich natürlich auch toll. Er hatte auf jeden Fall kein einfaches Leben. Patroklos war irgendwie seine einzige Freude im Leben. Das Einzige, das nur ihm gehört. Das Einzige, das er in seinem Leben geniessen konnte. Denn Leben konnte er ja irgendwie nie wirklich. Er hat wortwörtlich dafür gelebt, dass man sich an seinen Ruhm und Sieg erinnern kann. Seit Geburt musste er dafür sorgen, dass dieses Ziel erreicht wird. Bis jetzt kann ich dies nicht wirklich nachvollziehen, doch ich denke, das war in dieser Zeit normal. Auf jeden Fall tat mir Achill sehr leid. Nachdem Patroklos gestorben ist, tat er mir noch mehr leid. Erst dann konnte ich sehen, wie sehr Patroklos sein Lebensantrieb war. Denn nach dem er verstorben war, hat er alles dafür gegeben, um auch zu sterben. Auch Achill ist meiner Meinung nach nicht schwach. Auch wenn er gegen Ende etwas verzweifelt war, konnte ich seine Handlungen bis zum Ende nachvollziehen.

« … Man kann einen Speer als Wanderstab nutzen, aber das ändert nichts an seiner Natur. »

Alle anderen Charaktere waren passend und auch interessant. Klar hatte ich meine Probleme mit der Kindsmutter von Achill, obwohl eigentlich ist dies Patroklos schuld. Auch die erste Sklavin fand ich nicht extrem sympathisch, aber auch hier war es eher Patroklos Schuld (hihihihi).Und nicht vergessen die Mutter von Achill, die allerdings gegen Ende wieder toll wurde.

« Und vielleicht ist es am Ende viel schlimmer, am Leben bleiben zu müssen, wenn der andere gegangen ist. »

« Vielleicht », erwiderte Achill.

Nun zum Schluss möchte ich noch kurz erwähnen, was genau mich so sehr zum weinen gebracht hat. Wie schon erwähnt mag ich Tragödien nicht, doch ehrlich gesagt hat der Tod der beiden Protagonistin mich nicht extrem mitgenommen, da es für mich vorhersehbar war. Was mich mitgenommen und zerstört hat war, dass die beiden Achill’s Ziel nicht erreichen konnten. Die beiden haben wortwörtlich alles geopfert für dieses blöde Ziel, doch am Ende stehen nur brutale Dinge auf seinem Grabstein und Patroklos Name wird vorerst noch nicht einmal erwähnt. Dazu fand ich auch die Trauer, die Achill nach dem Tod von Patroklos verspürt hat, herzzerreissend. Die Szene mit der Leiche oder auch seine Bitte für die Asche. Oder auch die Taten vom Sohn von Achill haben mich an meine Grenzen gebracht. Auch die kleine Rückblende am Ende über Achill’s guten Taten. Es gab viele kleine Dinge, die mich wirklich berührt haben in diesem Buch.

«Philtatos», sagte Achill. Der über alles Geliebte.

Fazit:

Ich könnte immer weiter über dieses Buch schreiben, da es einfach noch unfassbar viel zu erzählen gibt. Es hat mich wirklich extrem berührt. Die Liebesgeschichte zwischen Achill und Patroklos war einfach umwerfend beschrieben worden. Ich werde bestimmt eine Weile brauchen, bis ich mich davon wieder erholen kann. Dieses Buch hat mich wirklich positiv überrascht und abgesehen von den zwei kleinen Kritikpunkten war diese Geschichte für mich makellos. Kann ich wirklich nur jedem weiterempfehlen.

TWO LANES, Never Enough – Piano Version

– Er ist meine halbe Seele, um die Worte der Dichter zu gebrauchen. –

5/5

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